Friedhof Lechenich

Aus ErftstadtWiki
Friedhof und Kapelle

Der Friedhof Lechenich liegt im Bereich der früheren Siedlung Heddinghoven im Nordwesten von Lechenich. Zugänge bestehen über den Blessemer Lichweg, die Vilskaul sowie die Weltersmühle. Auf dem Gelände des Friedhofs befindet sich die denkmalgeschützte St.-Servatius-Kapelle.

Geschichte[Bearbeiten]

Lechenicher Kirch- und Friedhof[Bearbeiten]

Grabstein des alten Kirchhofs an St. Kilian, Henricus Frohn 1767

Bis 1795 lag der Lechenicher Friedhof, der „Kirchhof“, auf dem auch die zur Pfarre Lechenich gehörenden Ahremer beerdigt wurden, unmittelbar neben der Pfarrkirche St. Kilian. Nach der Besetzung der Rheinlande durch die Franzosen wurde unter deren neuer Verwaltung eine neue Bestattungsordnung eingeführt. Nach dem Erlass von 1795 durften Verstorbene nicht mehr innerhalb von Städten auf den alten Kirchhöfen bestattet werden, sondern waren außerhalb der Orte zu beerdigen. Dieser Erlass wurde trotz erheblichen Widerstandes in Form vorgebrachter, stichhaltiger Begründungen der Bevölkerung von der zuständigen Bezirksregierung in Bonn durchgesetzt. Die Argumentation der Lechenicher Bürgerschaft, der Kirchhof liege frei von allen Häusern, und daher sei eine Verlegung des Friedhofes überflüssig, wurde verworfen, und der Friedhof in Heddinghoven als zukünftiger Bestattungsort Lechenichs bestimmt.[1]

Friedhof Heddinghoven[Bearbeiten]

Nordostansicht

Das relativ kleine Friedhofsgelände in Heddinghoven, dessen Erweiterung schon 1819 als unumgänglich galt, wurde bis 1795 als Begräbnisplatz der Blessemer und Konradsheimer Verstorbenen genutzt. Die Steigerung der Beisetzungen auf dem Heddinghover Gelände überstieg die vorhandene Kapazität bei weitem. So konnten in der Folge auch die regulären Ruhezeiten der älteren Grablagen nicht mehr eingehalten werden, sodass der Verwesungsprozess der bestatteten Toten vor einer Neubelegung eines Grabes oftmals noch nicht abgeschlossen war.

Um diese Zustände zu beenden, war eine Erweiterung des Friedhofes aus ethischen aber auch sanitären Gründen geboten. Die Erweiterung wurde dann in den Jahren 1821–1824 durchgeführt.[2] 50 Jahre später, zwischen 1870 und 1874 fand eine weitere, größere Ausdehnung statt. Den Wunsch des Kirchenrates, auf dem von der Gemeinde erworbenen Gelände einen gesonderten Friedhof für Nichtkatholiken auszuweisen, lehnten sowohl der Gemeinderat als auch die Bezirksregierung in Köln ab, da dies den Bestimmungen der königlichen Kabinettsordre vom 27. August 1820 zuwiderlief. Im August erteilte die Regierung die Genehmigung für die Erweiterung des Friedhofes, der auf über einen Morgen vergrößert wurde. Ende 1874 war die Anlage des neuen Friedhofes fertiggestellt. Er war von einer Mauer umgeben worden und bildete mit dem alten Kirchhof nun eine Einheit.[2] Nachdem 1907 in Ahrem[3] und 1909 in Blessem[4] Friedhöfe angelegt worden waren, diente der Friedhof in Heddinghoven nur noch als Begräbnisplatz für Lechenich und Konradsheim.

Wegen der angewachsenen Bevölkerung fanden im 20. Jahrhundert noch mehrere Erweiterungen statt. Die größte Erweiterung des Friedhofes erfolgte Ende der 1970er Jahre in westlicher Richtung. Dort wurden wie auch auf dem südlichen Teil Grabstellen für Urnenbestattungen ausgewiesen. Der 1978 gefasste Beschluss des Stadtrates, dass der als „neuer Friedhof“ bezeichnete Teil des Friedhofes, der nach Westen an den alten Friedhof anschließt, als Parkfriedhof gestaltet werden sollte, wurde nach wenigen Jahren schon nicht mehr durchgehalten und 2005 durch eine neue Friedhofssatzung aufgehoben. An der mit gepflasterten Parkflächen versehenen Nordseite befinden sich ein weiterer Eingang und die Zufahrt zur Leichenhalle.

Auf dem sich nach Süden erstreckenden neuen Teilbereich liegt das Grab des bekannten Fußballtrainers Hennes Weisweiler. Auf dem ersten, älteren Gelände ist in der Nähe der Kapelle ein Soldatenfriedhof angelegt worden. Für die Pflege der 34 denkmalgeschützten Gräber auf dem alten Friedhof wurden Patenschaften übernommen.

Bilder[Bearbeiten]

Lage[Bearbeiten]

Die Karte wird geladen …


Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. HSTAK Bestand Maas und Rhein 968
  2. 2,0 2,1 Pfarrarchiv St. Kilian I. Teil Abt. 1 Bd. 5 Heddinghoven
  3. Pfarrarchiv St. Kilian I. Teil Abt. 1 Bd. 3 Ahrem
  4. Pfarrarchiv St. Kilian I. Teil Abt. 1 Bd. 4 Frauenthal
Dieser Text basiert auf dem Artikel Heddinghoven aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.