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Burg Blessem

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Burg Blessem
Vorburg und Herrenhaus (2011)
Vorburg und Herrenhaus (2011)
Adresse
Stadtteil
Erbaut
Zerstört
Art
Denkmal
Ja
Denkmalnr.
054

Burg Blessem ist eine denkmalgeschützte Burg in Blessem. Es handelt sich bei den erhaltenen Gebäuden um die Vorburg einer ursprünglich zweiteiligen Anlage, deren Burghaus auf einer Insel nordöstlich der Vorburg auf dem heutigen Gartengelände lag.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Burg befand sich Ende des 13. Jahrhunderts wahrscheinlich im Besitz von Winrich von Blessem. Gesicherte Angaben zur Burg und Besitzern existieren ab 1363, als Adolf von der Mark Ludwig von Blessem als Burgmann von Lechenich mit der „Hof zu Blessem“ genannten Burg belehnte.

Nach mehreren Erbgängen gelangte der Hof 1434 durch die Heirat von Iburg, der Tochter Wilhelms von Vlatten, mit Friedrich Scheiffart von Merode an die Familie Scheiffart von Merode, die in Bornheim bei Bonn ansässig war und den Besitz über Generationen behielt. Nach dem Tod von Wilhelm Scheiffart von Merode wurde der Hof an Junker Johann Wolff verkauft. Der nächste Besitzer war Simon Bagen, der 1611 Haus und Hof an Adam von Hambroich und seine Frau Catharina Spieß von Büllesheim verkaufte. Trotz intensiver Bemühungen gelang es weder Adam von Hambroich, seiner Witwe noch den nachfolgenden Besitzern Adolf von Katterbach und Peter von Meinerzhagen, das Gut als abgabenfreien Rittersitz anerkennen zu lassen und damit von Kriegslasten befreit zu werden.

1696 verkaufte Katharina von Meinerzhagen, die Erbin des Gutes, gemeinsam mit ihrem Ehemann Franz von Quentel, dem Besitzer der Weißen Burg in Friesheim, das Anwesen an den Prior und Konvent des Dominikanerklosters „Zum Heiligen Kreuz“ in Köln.

Im Jahr 1802 wurde das Hofgut des Dominikanerklosters mit Haus, Gebäuden, Garten, Baumgarten, Wiesen und über 50 Hektar Ackerland im Zuge der Säkularisation als geistlicher Besitz enteignet und 1808 an Johann Wilhelm Meyer aus Köln verkauft. 1898 wurde an das Gebäude der Vorburg ein dreigeschossiges Wohnhaus angebaut, in dem die Eigentümerin, eine Nachfahrin der Familie Meyer und Tochter von Armin Osterrieth, lebt. Das Wohnhaus besitzt einen Schweifgiebel sowie einen seitlich angeschlossenen Treppenturm mit geschweifter Haube. Zur Gestaltung der Vorderfront und Verbesserung der Belichtung wurde ein Erkertürmchen verwendet. Ein verwittertes Sandsteinrelief neben dem Hauseingang zeigt Jesus auf dem Schoß Mariens und die Huldigung der Heiligen Drei Könige. Ein gusseisernes Balkongitter im ersten Stock an der Giebelseite ruht auf einem von Säulen getragenen Vorbau. Die Stuckrahmung der Tür zum Treppenturm ist in historisierenden Formen gestaltet und zeigt einen von Weinranken umgebenen Mädchenkopf.

1967 wurden einige Wirtschaftsgebäude bei einem Brand zerstört, das im Garten stehende Kutscherhaus blieb jedoch unversehrt. Der Torhaustrakt und die angrenzenden Stallungen wurden in den 1990er Jahren zu einer Wohnanlage umgebaut[1]. Die zur gleichen Zeit trockengelegten Wassergräben werden von einer Brücke überspannt, das Torhaus, mit einer korbbogigen, auf zwei Halbsäulen ruhenden Einfahrt, ist in das zweigeschossige, teilweise verputzte Backsteingebäude der Vorburg integriert. Im Innenhof stößt im rechten Winkel ein kleiner Backsteinflügel der ehemaligen Stallgebäude auf den Torhaustrakt. Auf dem Burggelände werden zwei Reitställe mit neu erbauten Stallungen und Reitanlagen betrieben.

Während des Hochwassers im Juli 2021 wurden Teile der Anlage unterspült und rutschten ab. Ein Anbau musste abgebrochen werden, der Rest der Burg konnte erhalten bleiben.

Die Burg wurde am 17. Januar 1983 unter der Nr. 054 in die Denkmalliste der Stadt Erftstadt eingetragen. Das Gelände ist zudem seit dem 5. Dezember 1985 ein eingetragenes Bodendenkmal.

Bilder[Bearbeiten]

Lage[Bearbeiten]

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Weblinks[Bearbeiten]

Literatur

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bürgergesellschaft Lechenich (Hg.): Lechenich - Von der Römerzeit bis heute. Erftstadt 2004, S. 80.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Burg Blessem aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.