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Alte Burg (Lechenich)

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Alte Burg
Reste des Wassergrabens (2011)
Reste des Wassergrabens (2011)
Straße
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Stadtteil
Erbaut
Zerstört
Art
Denkmal
Ja
Denkmalnr.

Die alte Burg war eine befestigte Burganlage in Lechenich.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Burg entstand aus einem Fronhof, der sich im Besitz der Kölner Erzbischöfe befand und vermutlich um die Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert zu einer Motte ausgebaut wurde. Nach ihrer Zerstörung wurde diese durch eine Burg ersetzt, die von breiten durch den Mühlenbach gespeisten Wassergräben und zusätzlich mit einem Erdwall umgeben war. Das gesamte Areal umfasste eine Fläche von etwa eineinhalb Hektar.

Im Jahr 1138, der ersten datierten Erwähnung Lechenichs, wurde die Burg als „curia“ bezeichnet.[1] Zu ihr gehörte eine Siedlung mit einer Kirche, die schon Mitte des 12. Jahrhunderts als Pfarrkirche mit Filialen eine bedeutende Funktion besaß. 1185 wurde die Burg nach der Ablösung der Vögte durch Erzbischof Philipp von Heinsberg der Verwaltungs- und Gerichtssitz des Amtes Lechenich.[2] Ein erzbischöflicher Beamter (Schultheiß/Amtmann) übernahm die Verwaltung und zusammen mit den Schöffen die Rechtsprechung.[3]

In den Territorialkämpfen des 13. Jahrhunderts zwischen den Erzbischöfen von Köln und den Grafen von Jülich sowie den Herzögen von Brabant kam der Burg eine große Bedeutung zu. Die Burg, das „castrum“ Lechenich, wurde mehrmals belagert, konnte jedoch nicht eingenommen werden.[4] 1289 war die Burg nach der Schlacht von Worringen als Sicherheit an den Grafen von Berg verpfändet, der sie bis 1292 in Besitz hatte.

Während einer Auseinandersetzung König Albrechts I. mit dem Kölner Erzbischof Wigbold von Holte um die Rheinzölle wurden 1301 die alte Burg und die noch im Bau befindliche Stadtbefestigung auf Befehl des Königs von Graf Gerhard VII. von Jülich und seinen Verbündeten zerstört.[5] Die Burg wurde daraufhin nicht wieder aufgebaut, stattdessen wurde ab 1306 eine neue Burg innerhalb der Stadt errichtet.

Das Areal der ehemaligen Burg, auf dem heute noch Überreste der ehemaligen Wassergräben erkennbar sind, wurde am 14. Dezember 1987 als als Bodendenkmal (Nr. 032) eingetragen.

Bilder[Bearbeiten]

Lage[Bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. HSTAD Bestand Altenberg U Nr. 1
  2. HAStK Bestand Domstift U Nr. 3/46
  3. R. Hoeninger: Kölner Schreinsurkunden des 12. Jahrhunderts. Bonn 1884. Bd. I S. 343, S. 349 und S. 354. HAStK Geistliche Abteilung 16, veröffentlicht: in K. und H. Stommel: Quellen zur Geschichte der Stadt Erftstadt. Bd. I Nr. 157
  4. R. Knipping: Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter. Band III.1, Bonn 1909. Nr. 948, Nr. 982 und Nr. 984.
  5. Wilhelm Janssen: Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter. (= Geschichte des Erzbistums Köln. Band 2.1). Köln 1995, ISBN 3-7616-1149-8, S. 203–207.
Dieser Text basiert auf dem Artikel Landesburg Lechenich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.