Zieselsmaar
Zieselsmaar ist der Name einer Siedlung, aus dem durch ein Zusammenwachsen mit den Dörfern Kierdorf und Roggendorf sowie der Siedlung Schildgen Ende der 1950er Jahre der heutige Ort Kierdorf entstand. Die Lage des früheren Zieselsmaar ist im Bereich der Berrenrather Straße sowie von Carl-Brendgen-Weg und In den Barbenden anzusiedeln.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
An der heutigen Berrenrather Straße lagen im 14. Jahrhundert Höfe, die den Ort Zieselsmaar bildeten. Der Namen deutet darauf hin, dass es sich damals um eine feuchte Niederung, rheinisch Maar genannt, gehandelt haben muss. Die Höfe wurden im Laufe der Zeit, mit Ausnahme eines kleinen Höfchens, an das Stift St. Severin verkauft und die Ländereien dem Hof des Stiftes zugeschlagen.
Zieselsmaar wurde später verwaltungsseitig zu Kierdorf gezählt. Roggendorf und Kierdorf bildeten zusammen mit Brüggen eine Honschaft im kurkölnischen Amt Lechenich und gehörten zum Gerichtsbezirk Lechenich.
Bei der im Auftrag der französischen Regierung erfolgten Schaffung neuer Verwaltungsbezirke im Jahr 1798[1] und der Neuorganisation der Verwaltung nach französischem Vorbild unter Napoleon im Jahr 1800 wurde die alte Honschaft aufgelöst und der Ort Brüggen ausgegliedert. Kierdorf, Roggendorf sowie Schildgen und Zieselsmaar bildeten die Gemeinde Kierdorf und zusammen mit den Gemeinden Liblar und Bliesheim die Mairie Liblar im Kanton Lechenich.[2]
In preußischer Zeit gehörte die Siedlung zur Bürgermeisterei und seit 1927 zum Amt Liblar. Zieselsmaar bestand zu dieser Zeit aus einigen, überwiegend zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbauten Häusern.
Durch die Bebauung des Ackerlandes zwischen Kierdorf und Roggendorf wuchsen die beiden Dörfer mit den Siedlungen Schildgen und Zieselsmaar zusammen. Die ehemalige Gemeindebezeichnung Kierdorf wurde 1954 durch einen Beschluss des Gemeinderates zur Ortsbezeichnung Kierdorf.[3] Zur geichen Zeit wurde ein Großteil der Häuser in Zieselsmaar aufgrund des fortschreitenden Braunkohleabbaus abgerissen.
2003 wurde ein Neubaugebiet in Zieselsmaar erschlossen, nachdem RWE Power etwa 25 Baugrundstücke an Interessenten verkauft hatte. Heute erinnert die Straßenbezeichnung Zieselsmaarer Straße an den früheren Namen der Siedlung.
Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]
- ↑ Joseph Hansen (Hrsg.): Quellen zur Geschichte des Rheinlandes im Zeitalter der französischen Revolution 1780–1801. Band IV, Nr. 76 und Nr. 100, veröffentlicht in Stommel: Quellen. Band V, Nr. 3041.
- ↑ Max Bär: Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815. Bonn 1919, S. 42 ff.
- ↑ Peter Kievernagel, Beatrix Alsdorf: Kierdorf in alten Bildern. Geschichtsverein Erftstadt und VHS Erftstadt (Hrsg.), Kierdorf 2004, S. 9–19 und 32–38.