Schildgen

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Schildgen auf der Tranchotkarte (1803-1820)

Schildgen ist der Name einer Siedlung, aus der durch ein Zusammenwachsen mit den Dörfern Kierdorf und Roggendorf sowie der Siedlung Zieselsmaar Ende der 1950er Jahre der heutige Ort Kierdorf entstand. Die Lage des früheren Schildgen ist im Bereich der Goldenbergstraße sowie von Mertensweg und Schildgensweg anzusiedeln.

Geschichte[Bearbeiten]

Schildgen war ursprünglich die Bezeichnung für einen Acker, der verwaltungsseitig zu Roggendorf gezählt wurde. Roggendorf und Kierdorf bildeten zusammen mit Brüggen eine Honschaft im kurkölnischen Amt Lechenich und gehörten zum Gerichtsbezirk Lechenich. Erst im 17. Jahrhundert bestand auf dem Schildgen zu Roggendorf ein Hof, dessen Besitzer Gastwirt war, der aber auch Landwirtschaft betrieb.

Bei der im Auftrag der französischen Regierung erfolgten Schaffung neuer Verwaltungsbezirke im Jahr 1798[1] und der Neuorganisation der Verwaltung nach französischem Vorbild unter Napoleon im Jahr 1800 wurde die alte Honschaft aufgelöst und der Ort Brüggen ausgegliedert. Kierdorf, Roggendorf sowie Schildgen und Zieselsmaar bildeten die Gemeinde Kierdorf und zusammen mit den Gemeinden Liblar und Bliesheim die Mairie Liblar im Kanton Lechenich.[2]

In Schildgen gab es bis in die 1950er Jahre neben der Gastwirtschaft (heute Restaurant Zingsheim) nur wenige Häuser. Durch die Bebauung des Ackerlandes zwischen Kierdorf und Roggendorf wuchsen die beiden Dörfer mit den Siedlungen Schildgen und Zieselsmaar zusammen. Die ehemalige Gemeindebezeichnung Kierdorf wurde 1954 durch einen Beschluss des Gemeinderates zur Ortsbezeichnung Kierdorf.[3] Heute erinnern die Straßenbezeichnungen Schildgensweg und Schildgensacker an den früheren Namen der Siedlung.


Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Joseph Hansen (Hrsg.): Quellen zur Geschichte des Rheinlandes im Zeitalter der französischen Revolution 1780–1801. Band IV, Nr. 76 und Nr. 100, veröffentlicht in Stommel: Quellen. Band V, Nr. 3041.
  2. Max Bär: Die Behördenverfassung der Rheinprovinz seit 1815. Bonn 1919, S. 42 ff.
  3. Peter Kievernagel, Beatrix Alsdorf: Kierdorf in alten Bildern. Geschichtsverein Erftstadt und VHS Erftstadt (Hrsg.), Kierdorf 2004, S. 9–19 und 32–38.
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