Kriegsgräberstätte Gymnich
Die Kriegsgräberstätte Gymnich (auch Ehrenfriedhof) ist ein Friedhof in Gymnich. Der Friedhof liegt in der Grünanlage Vogelsang, ein Zugang ist über Am Plexer sowie die Ehrenstraße möglich.
Beschreibung[Bearbeiten]
Der Ehrenfriedhof ist als weitläufige Anlage mit dichter Baum- und Strauchvegetation konzipiert. Vom Eingang führt ein mit Bruchsteinplatten befestigter Weg zur zentralen Gedenkstätte. Insgesamt besteht die Anlage aus vier Gräberfeldern: Zwei Felder mit jeweils drei Grabreihen und zwei Felder mit zwei bzw. drei Reihen. Insgesamt finden sich dort 85 Grabstätten, die mit 50 × 40 cm großen Grabkreuzen aus Grauwacke gekennzeichnet sind:
- 81 Deutsche, davon 21 Opfer eines Luftangriffes auf Gymnich am 26. Februar 1943
- 2 ehemalige Sowjetunion
- 1 Pole
- 1 unbekannter
Die Grabkreuze tragen Namen, Geburts- und Sterbedaten der Verstorbenen. Mittig befindet sich ein Steinhochkreuz.[1][2]
Geschichte[Bearbeiten]
Die Ehrenanlage entstand in den Jahren 1955/56 nach einem Entwurf des Landschaftsgestalters Dr. Orth aus Bensberg. Die Ausführung übernahm die vom Planer empfohlene Gartenbaufirma Mangels. Die Anlage umfasst eine Fläche von etwa 0,6 Hektar. Die Herstellungskosten betrugen rund 25.000 DM, wobei ein großer Teil durch Zuschüsse der Bezirksregierung Köln gedeckt wurde.[1]
Ursprünglich befanden sich die Gräber der Gefallenen auf dem neuen Friedhof westlich der Kirche. In der Gemeinderatssitzung vom 12. März 1953 wurde jedoch festgestellt, dass sich der Zustand des dortigen Ehrenfriedhofs in einem unhaltbaren Zustand befand. Viele der Holzgrabkreuze waren bereits verfallen, und die Gemeinde strebte eine würdigere Gestaltung an. Erste Überlegungen betrafen eine Erneuerung der Grabmale und eine Aufwertung des Areals innerhalb des bestehenden Friedhofs. Ein kompletter Neubau an anderer Stelle erschien aus finanziellen Gründen zunächst nicht realisierbar.[1]
Der Prozess wurde durch die Mitteilung beschleunigt, dass Fördermöglichkeiten durch die Bezirksregierung Köln bestehen. In der Hauptausschusssitzung der Gemeinde vom 4. Mai 1953 wurde klargestellt, dass sich die Gemeinde bereits seit Jahren mit dem Thema befasste. Ein Bericht der Verwaltung gab an, dass auf dem alten Friedhof rund 70 Kriegsgräber existierten, sowie weitere 22 Gräber für Opfer eines Luftangriffs. Zusätzlich gab es 63 Gedenkgräber für im Ausland gefallene Soldaten.[1]
Am 11. Mai 1954 beschloss der Gemeinderat schließlich mit großer Mehrheit die Anlage eines neuen Ehrenfriedhofs im Vogelsangwäldchen. Die Gedenkgräber wurden dabei mangels Zuschüssen nicht in die Planung der neuen Anlage einbezogen. Nach dem Abschluss der Umbettung der Gefallenen wurde der neue Ehrenfriedhof am 1. November 1956 unter großer öffentlicher Beteiligung eingeweiht. Der Kölner Regierungspräsident Dr. Wilhelm Wärsch übergab die Anlage im Namen des Volksbundes offiziell an die Gemeinde Gymnich.[1]
Bilder[Bearbeiten]
Lage[Bearbeiten]