Synagoge (Lechenich)
Die Synagoge in Lechenich befand sich in der Judenstraße. Sie wurde während des Novemberpogroms 1938 zerstört.
Beschreibung[Bearbeiten]
Vor dem Bau der Synagoge besaß die jüdische Gemeinde Lechenich einen Betsaal in der Judengasse 43 (heute Judenstraße 7), der für die größer gewordenen jüdischen Gemeinde zu eng wurde.
Die neu erbaute Synagoge wurde am 10. September 1886 vom Rabbiner Abraham Frank (1839–1917) aus Köln feierlich eingeweiht. Die Synagoge, ein Ziegelsteinbau mit vier Türmen, bot Platz für 60 Männer und 36 Frauen. Die Bauausführung lag beim Lechenicher Maurermeister Eberhard Popp. Um die gewünschte Ausrichtung nach Osten zu erreichen, musste das Gebäude mit der Längsseite parallel zur Straße errichtet werden. Die Eingangsfassade im Westen besaß an beiden Ecken Türme und Kuppeln und ebenso rechts und links des Portals. Über dem Portal befand sich eine Rosette. Der Eingang für die Frauen war in einem kleinen Anbau an der Südseite, wo von hier aus direkt die Frauenempore erreicht werden konnte. Die Stilelemente zeigen, wie z. B. auch die Rundbogenfenster, die zu dieser Zeit herrschende Vorliebe für die orientalisierende Architektur.
Am 10. November 1938 wurde die Synagoge unter der Leitung des Ortsbauernführers Peter Drove und des Bürgermeisters Paul Geile in Brand gesteckt. Die Mauern wurden während des Zweiten Weltkriegs von russischen Kriegsgefangenen abgetragen. Nach 1945 wurde das Grundstück mit einem Wohnhaus überbaut.
Auf Veranlassung der Stadtverwaltung wurde im Jahr 1983 an der ehemaligen jüdischen Schule auf dem Nachbargrundstück eine Informationstafel angebracht.
Bilder[Bearbeiten]
Lage[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
- Artikel Synagoge (Lechenich). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.