Schützensaal (Gymnich)
Der Schützensaal in Gymnich ist das Vereinshaus der St. Kunibertus Schützengesellschaft Gymnich.
Beschreibung[Bearbeiten]
Der Schützensaal ist ein dreischiffiges Backsteingebäude mit einem hohen Mittelschiff und zwei niedrigen Seitenschiffen im Basilikastil. An den Ecken der einzelnen Schiffe befinden sich kleine Aufsetzer mit Giebeln. Der Bau der Halle wurde auf der Generalversammlung des Vereins am 30. Januar 1876 einstimmig beschlossen, die Grundsteinlegung erfolgte kurz darauf am 5. März 1876. Bereits im gleichen Jahr wurde erstmals ein Schützenfest im neuen Schützensaal veranstaltet. In der Folge wurde der Saal auch von der Gemeinde für Veranstaltungen angemietet.
Während des Ersten Weltkriegs wurde die Halle als Gefangenenlager genutzt. Am 15. Mai 1926 wurde ein Kriegerdenkmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs in Gymnich eingeweiht, das heute an der Rückfront des Schützenhauses steht. 1927 erfolgte ein Umbau der Halle.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der Schützensaal beschlagnahmt und zur Einquartierung von Soldaten des nahegelegenen Feldflugplatzes sowie von Artillerie- und Infanterieeinheiten genutzt. Im letzten Kriegsjahr wurde in der Halle ein großes Proviantmagazin eingerichtet. Einen Tag vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen am 2. März 1945 wurde der Saal durch Artilleriegeschosse und Bomben beschädigt.
Unmittelbar nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. Aufgrund der schwierigen Nachkriegsbedingungen konnte Baumaterial nur durch Tauschhandel, insbesondere gegen Getreide, beschafft werden. Das Holz für die Erneuerung der Dachkonstruktion wurde durch den damaligen Protektor Graf Rudolph Vicomte de Maistre gestiftet.
1963 wurde das alte Kriegerdenkmal von Matthias Krämer, einem Mitglied der Schützengesellschaft, vor der Entsorgung gerettet und nach der Restaurierung in einer Nische am Nordgiebel der Schützenhalle aufgestellt. 1974 wurde eine neue Heizungsanlage im Saal installiert. 1975 begann ein umfangreicher Umbau des Saales mit dem ersten Bauabschnitt, der die Toiletten, eine Musikbühne und eine Sektbar umfasste. 1976 folgten der Baubeginn der Platzschänke und der Außentoiletten, und 1978 wurde die Renovierung abgeschlossen.
Im April 2011 wurden die Bereiche vor dem Schleppdach, dem Vordereingang des Saales und vor der Platztheke neu gepflastert. Im Mai 2011 wurden die gesamte Holzvertäfelung im Saal sowie die Holzböden in den Seitenschiffen von Hans Feil neu gestrichen.[1][2]
Der Schützensaal wurde am 4. Oktober 1995 unter der Nr. 239 in die Denkmalliste der Stadt Erftstadt eingetragen.
Bilder[Bearbeiten]
Lage[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Schützensaal. In: kunibertus-gymnich.de. Abgerufen am 23. Juli 2024.
- ↑ Wichtige Ereignisse. In: kunibertus-gymnich.de. Abgerufen am 23. Juli 2024.