Jan Schlesinger
Jan Schlesinger war ein tschechisch-deutscher Maler, Bildhauer und Glaskünstler, der zeitweise in Liblar lebte.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schlesinger studierte ab Mitte der 1950er Jahre an der Akademie der Bildenden Künste in Prag, wo er die Fächer Monumentalmalerei und Porträtmalerei belegte. Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 verließ Schlesinger die Tschechoslowakei aus politischen Gründen und ging zunächst mit seiner Familie nach Belgien.
1969 ließ er sich in der Bundesrepublik Deutschland nieder und etablierte sich dort rasch als freischaffender Künstler. Von 1972 bis 1985 lebte und arbeitete Schlesinger in Brühl, anschließend in Liblar. Anfang 2011 kaufte er das ehemalige Rathaus in Mechernich-Satzvey, wo er seit 4 Jahren sein Atelier hatte[1]. Im April 2011 verließ Jan Schlesinger nach dem Tode seiner Frau Eva Schlesinger den Rhein-Erft-Kreis und zog in die Region Stuttgart, wo er seinen Lebensabend verbrachte.[2]
Künstlerisches Schaffen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schlesingers Werk umfasst Malerei, Bildhauerei und Glaskunst. Anfangs der Ausbildung als Maler verpflichtet, wandte er sich in Deutschland verstärkt der bildhauerischen Gestaltung zu. Viele seiner Arbeiten entstanden im öffentlichen Raum als Auftragskunst, insbesondere großformatige Brunnen und Metallplastiken für städtische Plätze und Verkehrskreisel. Aufgrund der Vielzahl von Skulpturen, die er für Kreisverkehre schuf, wurde Schlesinger in der Region häufig augenzwinkernd als „Künstler der Kreisverkehre“ bezeichnet. Dennoch war er auch weiterhin malerisch tätig und schuf Tafelbilder sowie Glasfenster und Altarausstattungen für sakrale Räume. Inhaltlich griff Schlesinger oft auf literarische und mythologische Quellen zurück: So finden sich in seinen Gemälden wie auch in seinen Glasfenstern biblische Motive und Anspielungen auf die griechische Mythologie. Er ließ sich von Autoren wie Franz Kafka, Fjodor Dostojewski und Thomas Mann inspirieren, deren Werke thematische Anregungen für seine Kunst boten. Künstlerisch sind in seinem Œuvre zudem Einflüsse der Moderne – etwa von Marc Chagall und Pablo Picasso – erkennbar, die Schlesinger jedoch in eine eigenständige Bildsprache übersetzte. Seine bevorzugten Materialien bei plastischen Werken waren Edelstahl und Corten-Stahl, teils kombiniert mit Glaselementen oder Acrylglas, um Lichteffekte zu erzielen.[2]
Werke in Erftstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Kreuzigungsgemälde in St. Barbara
- Rathausbrunnen
- Stadttor
Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]
- ↑ Blotenbergs „Rote Gardine“. In: josephsander.wordpress.com. 8. Januar 2017.
- ↑ 2,0 2,1 „Künstler der Kreisverkehre“ im Rhein-Erft-Kreis ist tot. In: rundschau-online.de. 19. Dezember 2023.