Gottfried-Kinkel-Realschule

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Gottfried-Kinkel-Realschule
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Adresse
Stadtteil
Schulform
Gründung
Schließung
Schüler
576
Lehrer
Schulleitung
Silvia Müller-Gröls
Telefon
(02235) 92 22 05
Haltestelle
Karte
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Die Gottfried-Kinkel-Realschule ist eine Realschule in Liblar. Sie ist Teil des Schulzentrums Liblar.

Beschreibung[Bearbeiten]

Pädagogische Ausrichtung und Konzepte[Bearbeiten]

Das Schulprogramm orientiert sich am Leitbild ihres Namensgebers Gottfried Kinkel und stellt Werte wie Demokratie, Zivilcourage und Verantwortungsbereitschaft in den Mittelpunkt der Erziehungsarbeit. Die Schule verfolgt das Ziel einer „Erziehungspartnerschaft“, bei der Elternhaus und Schule gemeinsam Verantwortung für den Bildungsweg der Kinder übernehmen.[1]

Unterrichtsorganisation[Bearbeiten]

Nach einer erfolgreichen Testphase im Schuljahr 2016/17 führte die Schule dauerhaft den 60-Minuten-Takt für die Unterrichtsstunden ein, um den hektischen Wechsel von Fächern zu reduzieren und vertiefendes Lernen zu ermöglichen. Die Schule praktiziert zudem das "LehrerInnenraumprinzip", bei dem die Lehrkräfte über feste, fachspezifisch ausgestattete Räume verfügen, die von den Schülergruppen aufgesucht werden. Dies ermöglicht die dauerhafte Bereitstellung von Materialien und Klassensätzen in den Räumen. Zusätzlich nutzte die Schule die digitale Plattformen zur Verzahnung von Präsenz- und Distanzunterricht, wobei die Klassen- und Fachräume mit Internetzugängen, Beamern und teilweise Computern ausgestattet sind. Ein Medienkonzept regelt dabei die Vermittlung von Medienkompetenz und den präventiven Umgang mit Themen wie Cybermobbing.

Individuelle Förderung und Inklusion[Bearbeiten]

Die Schule ist Träger des Gütesiegels „Individuelle Förderung“ und nimmt am Projekt „KOMM MIT“ teil. Das Förderkonzept basiert auf einer Kombination aus innerer und äußerer Differenzierung. In den Klassen 5 und 6 findet spezieller Ergänzungsunterricht statt, der unter anderem eine Stunde „Lernorganisation“ umfasst und dessen Zuweisung teilweise diagnosebasiert erfolgt, etwa durch den ILeA-Lesetest. Zusätzlich steht den Schülern an vier Nachmittagen ein Lernbüro zur Verfügung, in dem sie unter Aufsicht von Lehrkräften und Lernpaten selbstständig Lücken schließen oder sich auf Prüfungen vorbereiten können. Im Rahmen der Inklusion werden Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet. Aufgenommen werden Schüler mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten, darunter Hören, Lernen, geistige Entwicklung sowie emotionale und soziale Entwicklung, wobei Sonderschulpädagogen den Unterricht und die Beratung unterstützen.

Soziales Lernen und Prävention[Bearbeiten]

Um das soziale Miteinander zu stärken und Konflikte konstruktiv zu lösen, setzt die Schule auf verschiedene pädagogische Bausteine. Ein zentrales Element ist das Trainingsraumkonzept für „eigenverantwortliches Denken“, bei dem Schüler, die wiederholt Regeln verletzen, ihr Verhalten reflektieren und Rückkehrpläne erarbeiten. Zudem können Schüler der höheren Klassen zu Streitschlichtern ausgebildet werden, um Konflikte jüngerer Mitschüler zu moderieren, während ein Schulsanitätsdienst die Erstversorgung bei Unfällen übernimmt. Programme zur Gewaltprävention und Suchtprophylaxe werden in Zusammenarbeit mit externen Partnern wie der Polizei und der Jugendberatung Mobilé durchgeführt und durch ein schulinternes Anti-Mobbing-Team unterstützt.

Berufsorientierung[Bearbeiten]

Die Berufswahlvorbereitung ist ab der Klasse 8 ein fester Bestandteil des Schulprogramms und folgt den Vorgaben des Landesvorhabens „Kein Anschluss ohne Abschluss“ (KAoA). Zu den verbindlichen Elementen gehören Potenzialanalysen, Berufsfelderkundungstage, Betriebspraktika sowie regelmäßige Beratungsangebote durch die Agentur für Arbeit. Zur Praxisnähe tragen KURS-Lernpartnerschaften bei, die die Schule unter anderem mit der Ardagh Group und der Rhein-Erft-Akademie unterhält. Weitere Kooperationen bestehen mit der Kreissparkasse Köln und dem Stadtarchiv.

Geschichte[Bearbeiten]

Der Schulbetrieb der als Realschule für Jungen und Mädchen gegründeten Schule begann am 17. April 1963 mit 32 Schülern (18 Mädchen und 14 Jungen). In der Anfangsphase fand der Unterricht provisorisch in den Räumlichkeiten der Volksschule an der Carl-Schurz-Straße statt. Die offizielle schriftliche Genehmigung zur Errichtung der Realschule erfolgte erst einige Monate nach Betriebsaufnahme, am 25. September 1963.

Aufgrund stetig steigender Schülerzahlen wurde bald der Neubau eines eigenen Schulgebäudes notwendig. Die Bauarbeiten an der Jahnstraße begannen 1966 und im September 1967 konnte das Gebäude teilweise bezogen werden. Die offizielle Einweihung der Schule fand im Mai 1968 unter Anwesenheit des damaligen nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Heinz Kühn statt. Zu diesem Zeitpunkt galt der Bau als eine der modernsten Schulen des Bundeslandes.

Die Benennung der Schule war im Jahr 1967 Gegenstand politischer und schulinterner Diskussionen. Der Gemeinderat stimmte im Juli des Jahres mehrheitlich einem Antrag der SPD zu, die Schule nach dem französischen Pazifisten und Sozialisten Jean Jaurès zu benennen. Dieser Beschluss stieß sowohl bei der Schulpflegschaft als auch im Lehrerkollegium auf Protest. Als Kompromiss und im Hinblick auf die bevorstehende Einweihung des neuen Schulgebäudes 1968 einigte man sich auf den Namen des Theologen und Schriftstellers Gottfried Kinkel. Ausschlaggebend war unter anderem Kinkels Rolle als väterlicher Freund und Weggefährte des in Liblar geborenen Carl Schurz, nach dem bereits die benachbarte Hauptschule benannt worden war.

Die Schülerzahlen entwickelten sich in den ersten Jahren dynamisch. Im Jahr 1973 erreichte die Schule mit 860 Schülern ihren Höchststand. In späteren Jahren pendelte sich die Zahl bei etwa 600 Schülern ein. [2]

Das Schulgebäude wurde um das Jahr 2012/2013 energetisch saniert. Dies umfasste eine Neugestaltung der Außenfassade sowie Renovierungsarbeiten in den Innenräumen.[2] Im April 2017 wurde die neue Mensa für die Gottfried-Kinkel-Realschule und das Ville-Gymnasium eröffnet. Die Stadt hatte knapp 4 Mio. Euro in die Sanierung investiert.[3]

Schulleitung[Bearbeiten]

Name von bis
Dieter Poets 1987 2005
Ulla Sass 2005 2017
Silvia Müller-Gröls 2018

Bilder[Bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Gottfried-Kinkel-Realschule Erftstadt-Liblar - Schulprogramm, Stand: 2020.
  2. 2,0 2,1 Georg Wirtz,Sascha Klupsch: Nur wer sich ändert, bleibt sich treu - Einblicke in 50 Jahre Schulleben der Gottfried-Kinkel-Realschule. In: Jahrbuch der Stadt Erftstadt 2013, S. 140-143.
  3. Chronik. In: Jahrbuch der Stadt Erftstadt 2018. S. 176.