Geniza-Fund von Lechenich
Bei dem Geniza-Fund von Lechenich handelt es sich um eine umfangreiche Sammlung vorwiegend jüdischer Liturgieschriften.
Beschreibung[Bearbeiten]
Im Jahre 2014 wurde bei Umbauarbeiten in einer Mauernische eines Geschäftshauses in der Schloßstraße ein Fund gemacht, der vorwiegend jüdische Liturgieschriften umfasst, aber auch persönliche Unterlagen, wie beispielsweise ein Ansichtskartenalbum enthält. Daher geht er über eine reine Geniza, das ist ein Hohlraum zur Aufbewahrung nicht mehr benötigter jüdischer liturgischer Schriften, hinaus. Einige der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Schriften enthalten persönliche Notizen der früheren Besitzer. Vermutlich wurde das Versteck von der Familie Schwarz kurz vor ihrer Zwangsumsiedlung im Juni 1941 nach Gymnich angelegt. Am 25. Juli 1942 wurde die Familie nach Theresienstadt deportiert.[1]
Der seltene Fund wurde von den heutigen Hausbesitzern dem Stadtarchiv geschenkt und soll nach einer Begutachtung durch den Landschaftsverband Rheinland wissenschaftlich untersucht werden.[2] Am 31. August 2025 wurde er im Rahmen des Tags des offenen Archivs ausgestellt.[3]
Man vermutet, dass in dem Hohlraum noch weitere Stücke liegen, die man mit vertretbarem Aufwand nicht bergen kann.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Heidi Bormann und Cornelius Bormann: Heimat an der Erft. Die Landjuden in den Synagogengemeinden Gymnich, Friesheim und Lechenich. 2. Auflage Erftstadt 1994, S. 600 und 603.
- ↑ Kölner Stadtanzeiger Rhein-Erft 1. April 2014 S. 31.
- ↑ Kölner Stadtanzeiger Rhein-Erft 2. September 2025 S. 23.