Ahremer Mühle
Die Ahremer Mühle (auch erzbischöfliche Mühle) ist eine denkmalgeschützte ehemalige Mühle am Lechenicher Mühlenbach in Ahrem.
Beschreibung[Bearbeiten]
Die erzbischöfliche Getreidemühle wurde im Verzeichnis erzbischöflicher Einkünfte 1293 als „Mühle genannt Mike“ bezeichnet.[1] Sie war seit 1371 im Lehnsbesitz der Voß von Lechenich und ihrer Erben, der Haes von Konradsheim. Für das Mahlrecht zahlten sie eine Abgabe an die erzbischöfliche Kellnerei in Lechenich. Nach einer Auseinandersetzung mit Erzbischof und Kurfürst Ferdinand, der den geforderten Mühlenzwang für den Ort Ahrem nicht duldete, verglich sich der Kurfürst 1627 mit den Haes von Konradsheim, dass die Mühle zurück an den Kurfürsten fiel und von der Kellnerei in Lechenich verpachtet wurde. Bis zur Säkularisation blieb sie Bannmühle für Ahrem.[2]
1778 wird durch die Hofkammer des Kurfürsten Maximilian Friedrich ein Neubau des baufälligen Wohngebäudes angeordnet.[3] Das zweigeschossige Wohnhaus wurde daraufhin zwischen bis 1782 in Ständer- und Riegelfachwerk errichtet. 1802 wurde die Mühle enteignet und 1807 mit allen Gebäuden an den früheren Pächter verkauft.[4] Die Ende des 19. Jahrhunderts modernisierte Mühle war bis 1917 Getreidemühle, danach bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges als Schrotmühle in Betrieb.[5] Die aus Backstein gemauerten Wirtschaftsgebäude stammen überwiegend aus dem 19. Jahrhundert. Die Überbauung des Wasserrades und des Baches geschah in den 1920er Jahren. Das Antriebsrad des Mühlrades ist noch im Mühlenhaus erhalten.
Bei einer umfangreichen Restaurierung des Wohnhauses in den 1950er Jahren wurden die Gefache mit Feldbrandsteinen ausgemauert, die Fenster über die Gefache hinaus vergrößert und die Traufwand des Hauses massiv aus Backstein erneuert. Das Wasserrad wurde Anfang der 1980er Jahre abmontiert. Die Erben des letzten Müllers verkauften die Gebäude 1985 an die heutigen Eigentümer, die umfangreiche Restaurierungen vornehmen ließen.
Die ehemalige Mühle wurde am 30. Oktober 1985 unter der Nummer 099 in die Denkmalliste der Stadt Erftstadt eingetragen.
Bilder[Bearbeiten]
Lage[Bearbeiten]
Weblink[Bearbeiten]
- Commons: Ahremer Mühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ HAStK Best. Auswärtiges 170b, veröffentlicht in Stommel: Quellen. Band 1 Nr. 178.
- ↑ Archiv Harff Bestand Konradsheim Akte 51, veröffentlicht in Stommel: Quellen. Band 4 Nr. 2320.
- ↑ Ahremer Mühle. In: rmdz.de. Abgerufen am 7. Oktober 2024.
- ↑ W. Schieder (Hrsg.): Säkularisierung und Mediatisierung in den vier rheinischen Departements, Kanton Lechenich. S. 461.
- ↑ C. Bormann: Jahrbuch der Stadt Erftstadt 1991. S. 100–102.