Tillmannshof
Der Tillmannshof ist ein ehemaliger Rittersitz am nördlichen Ortsrand von Dirmerzheim. Früher, vor 1807, gehörte die Anlage einer Familie Komps und wurde daher auch Kompshof genannt.
Beschreibung[Bearbeiten]
Die Hofanlage war ursprünglich ein Lehen des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten. Im Jahr 1418 befand sich der Hof im Besitz von Karsil Rost von Dirmerzheim und ging später durch Heirat an verschiedene Adelsfamilien über. Im Jahr 1477 kam er als Mitgift in den Besitz der Familie von Gymnich, in deren Besitz er bis 1699 verblieb, als er an die Abtei Altenberg verkauft wurde. Da der Hof überwiegend von Pächtern bewirtschaftet wurde, erfolgte kein Ausbau wie bei anderen Rittersitzen in der Umgebung.[1]
Bereits 1418 besaß das Kloster Altenberg Grundbesitz in Dirmerzheim, der teilweise zur Armenpflege diente. Dieser Besitz wurde später Teil des Tillmannshofes. Der Hof umfasste ein Haus mit Garten und 146 Morgen Ackerland. Ab 1679 wurde der Hof an Tilmann Giesen und seine Nachfolger verpachtet. Während der Säkularisation wurde der Hof 1807 als geistlicher Besitz beschlagnahmt und verkauft. Zu diesem Zeitpunkt wurde er als Tilmelshof bezeichnet, wahrscheinlich nach Tilmann Giesen.[1]
Die heute erhaltene, vierflügelige Hofanlage besteht aus einem Wohnhaus, Stallungen und weiteren Wirtschaftsgebäuden. Das 1700 erbaute barocke Wohnhaus ist ein zweigeschossiger verputzter Massivbau mit Walmdach. Fenster und Haustür, zu der eine Freitreppe führt, haben farbige Hausteinfassungen. Seitlich vom Wohnhaus führt eine korbbogige Einfahrt in den Innenhof. Beidseitig des Wappensteins des Altenberger Abtes Johann Jakob Lohe befindet sich die Inschrift ALTENBERG BVRGHAVS ANNO 1700, in den Stürzen die Worte FREYADELIG und RITTERSITZ. Der Eingang zum Keller liegt in der Tordurchfahrt. Das vollständig unterkellerte Haus besitzt einen Keller mit Kreuzgratgewölben, der zu einer früheren Burganlage gehörte.[1]
Die Reste des Wassergrabens, die bis vor einigen Jahrzehnten noch den rückwärtigen Teil der Hofanlage umschlossen, wurden trockengelegt. Sie sind im Gelände noch zu erkennen.[1] Neben der Hofanlage befindet sich das ehemalige Gesindehaus. 2013 wurde der Tillmannshof umfangreich saniert und in eine Eigentumswohnanlage mit 14 Wohneinheiten umgebaut.
Am 3. Juni 1994 wurde die Anlage unter der Nummer 211 in die Erftstädter Denkmalliste aufgenommen. Seit dem 19. Januar 1987 sind die ehemalige Burganlage und die umgebenden Flächen zudem ein eingetragenes Bodendenkmal.
Bilder[Bearbeiten]
Lage[Bearbeiten]