Effertzburg
Die Effertzburg (auch Evertzburg, alte Burg oder Brügger Hof) war eine befestigte Burg bzw. Hofanlage in Friesheim.
Beschreibung[Bearbeiten]
Die ehemalige Burg lag in der außerhalb des befestigten Ortskerns gelegenen Siedlung Niederwich an der heutigen Christian-Dahmen-Straße und ist seit Mitte des 14. Jahrhunderts in Quellen nachweisbar. Es handelte sich um eine zweiteilige Niederungsburg, bei der das Herrenhaus und die Vorburg von Wassergräben getrennt waren. Nach 1591 wird das Herrenhaus in Quelle nicht mehr genannt, es wurde nach seiner Zerstörung vermutlich nicht wieder aufgebaut.
Die Vorburg wurde weiterhin genutzt und ist Ende des 15. Jahrhunderts erstmals als Brügger Hof in Quellen bezeichnet. 1565 wurde der Hof durch Matthias Engels gepachtet und umfasste 1669 eine Fläche von ca. 200 Morgen. In Quellen von 1752 wird Everhard Richartz als Burghalfe genannt, nach ihm wurde die Anlage in der Folge auch als Everdsburg, Evertzsburg oder Effertzburg bezeichnet.
1800 wurde der Hof im Rahmen der Besatzung durch die französische Regierung eingezogen und an den Meistbietenden (vermutlich Everhards Sohn Christan Josef Richart) verpachtet. Der Aachener Fabrikant Nikolaus Ludwigs erwarb im Jahr 1807 die Hofanlage, ließ die Ländereien 1816 parzellieren und verkaufte sie weiter. Zunächst erwarben die Eheleute Ludwig Rau und Elise Bauer die Burg, ihre Erben verkauften den Besitz 1849 an Johann Rick.
Durch die Heirat von Ricks Tochter Sophia mit Everhard Dahmen im Jahr 1894 kam der Brügger Hof zunächst in den Besitz von Christian Dahmen und seiner Frau Sophia und ging später an die gemeinsame Tochter Gertrud und ihren Mann Paul Strick, einen Gärtnermeister aus Friesheim, über. Die neuen Eigentümer ließen Mitte der 1960er-Jahre den Keller der alten Burg abtragen und nach dem Neubau eines Wohnhauses die verbleibenden Gebäude des alten Hofes abreißen sowie die Wassergräben verfüllen. Am ehemaligen Standort des Herrenhauses (direkt westlich des Rotbachs) ließ Willi Dahmen ein eigenes Wohnhaus errichten. Von der ehemaligen Burg- bzw. Hofanlage sind heute nur noch alte Bäume erhalten, die auf der südlichen Grabengrenze stehen.[1]
Das Areal (Wüstung der alten Hofanlage) wurde am 17. Dezember 1985 als als Bodendenkmal (Nr. 013) eingetragen.
Bilder[Bearbeiten]
Lage[Bearbeiten]
Literatur
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Philipp Gatzen, Dieter Hoffsümmer: Friesheim: Geschichte eines rheinischen Dorfes in historischen Bildern. Erftstadt 2022, S. 36-39.