Bahnhof Bliesheim

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Bahnhof Bliesheim
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Der Bahnhof Bliesheim war ein in Planung und teilweise im Bau befindlicher Bahnhof östlich von Bliesheim. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er nie fertiggestellt.

Geschichte[Bearbeiten]

Im Jahr 1873 wurde die Bahnstrecke von Köln nach Euskirchen (Eifelstrecke) in Betrieb genommen. Im selben Jahr erhielt die Rheinische Eisenbahngesellschaft die Konzession zur Errichtung einer Strecke von Euskirchen über Rheinbach nach Bonn, mit einer Abzweigung ins Ahrtal bis nach Remagen oder Sinzig sowie weiter nach Ahrweiler.

Einige Jahre später gab es Überlegungen, die Strecke von Köln direkt in das Ahrtal zu verlängern. Dazu sollte bei Bliesheim eine Abzweigung von der Eifelstrecke erfolgen und die Trasse nördlich an Weilerswist vorbeigeführt werden. In Vorbereitung dieser Planungen wurde beispielsweise die Brücke der heutigen Vorgebirgsstraße über den Bahnkörper mit einer Spannweite für vier Gleise ausgelegt. Auch die alte Heerstraße wurde durch zwei Tunnelröhren unter den Bahnkörper hindurch geführt, die jeweils für mindestens zwei Gleise ausgelegt waren.

Im Jahr 1913 begannen die Bauarbeiten am Bahnhof Bliesheim, der südlich der heutigen Überquerung der Eifelstrecke über die A 553 liegen sollte. Die Zugänge zu vier Bahnsteigen, die unterhalb der Gleise verliefen, waren bereits fertiggestellt. Auch der Rohbau des Bahnhofsgebäudes war im Kellergeschoss weit vorangeschritten: Kellerboden, Außenmauern, Fensterschächte und tragende Zwischenwände aus Beton wurden errichtet.

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 wurden die Bauarbeiten eingestellt, da die finanziellen Mittel des Deutschen Reiches für den Krieg benötigt wurden. Nach Kriegsende verweigerten die alliierten Siegermächte die Genehmigung zur Fortführung des Ahrtalbahnprojekts. Der Bahnhof wurde daraufhin nicht fertiggestellt und verfiel. Erhalten blieben die bereits errichteten Unterführungen zu den Bahnsteigen, das Kellergeschoss des Bahnhofsgebäudes sowie ein Stellwerk, das bereits vor dem Krieg in Betrieb gegangen war.[1]

Heutige Situation[Bearbeiten]

Eine der beiden Tunnelröhren der Heerstraße wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer schwer beschädigt und zunächst provisorisch repariert. In den 1950er Jahren wurde sie aufgrund neuer Schäden abgerissen. Die zweite Röhre ist erhalten und wird weiterhin als Unterführung der Eifelstrecke genutzt.

Aus haftungsrechtlichen Gründen wurden die Zugänge zu den Bahnsteigen später abgetragen und der Schutt in den Kellerraum des Bahnhofsgebäudes verfüllt. Die Betonwände und Fensterschächte des Kellergeschosses sind noch heute noch erhalten, jedoch stark überwuchert. Das Stellwerk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg stillgelegt und abgerissen. Das zugehörige, am Bahndamm gelegene Wohnhaus wurde bis 1997 als Werkswohnung genutzt und befindet sich heute in Privatbesitz.

Der ebenfalls weitgehend fertiggestellte Bahndamm in Richtung Rheinbach, der etwa 2000 Meter hinter dem geplanten Bahnhof Bliesheim von der Hauptstrecke Köln–Euskirchen abzweigte, wurde bei Bau der A 61 teilweise in die Trassenführung einbezogen.[1]

Literatur

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 Richard Hardegen: Ein Bahnhof für Bliesheim. In: Jahrbuch der Stadt Erftstadt 2001, S. 68-70.